Die chinesiche Teekultur

Die chinesiche Teekultur

Tee ist mehr als nur ein Getränk

Die Teekultur in China ist tief verwurzelt und sie existiert dort seit mehreren tausenden Jahren. Deshalb gilt China als die Heimat des Tees. Kulturell ist die Teekunst nicht nur auf die Teezubereitung beschränkt, sie drückt sich auch durch verschiedene Teerituale aus. Sehr wichtig ist auch die Auswahl der Teesorten selbst und hier gibt es neben verschiedenen Geschmacksrichtungen auch verschiedene Qualitätsgrade. In China ist Tee ein kultureller Ausdruck und nicht nur ein Getränk. So ist es zum Beispiel üblich in China, dass einem Gast Tee serviert wird, unabhängig davon, ob der Gast Durst hat oder nicht. Gleich nachdem der Gastgeber den Gast begrüßt hat und der Gast Platz genommen hat, wird der Tee serviert, meistens in einer Deckeltasse oder direkt in einem Glas. 

Teezeremonie

Arten von chinesischem Tee

Die chinesische Teekultur ist für ihre Vielfalt und Tiefe bekannt. Unter den zahlreichen Teesorten, die in China produziert werden, stechen insbesondere grüner Tee, weißer Tee, gelber Tee, Oolong-Tee, Pu-Erh Tee und roter Tee (in China als schwarzer Tee bezeichnet) hervor. Jede dieser Teesorten unterscheidet sich durch ihre Verarbeitung, Herkunft und Geschmacksprofile.

Grüner Tee

Herkunft: Er stammt ursprünglich aus der Provinz Jiangxi. Grüner Tee ist in ganz China verbreitet, mit berühmten Sorten wie Long Jing aus der Provinz Zhejiang (Long Jing ist ein gerösteter Grüntee) und Biluochun (der Name bedeutet „Jadeschnecke des Frühlings“)  aus Jiangsu. Die Teesorte wird umgangssprachlich im Chinesischen auch gern als Fodongxin bezeichnet, was sinngemäß etwa mit „selbst Buddha wird schwach“ zu verstehen ist.

Geschmack und Eigenschaften: Grüner Tee wird nicht oxidiert. Deshalb dürfen die Teeblätter nach der Ernte nicht welken und werden möglichst rasch einer Wärmebehandlung unterzogen, um die Enzymaktivität zu stoppen, die zur Oxidation führen würde. Dieser Prozess bewahrt die grüne Farbe der Blätter und sorgt für einen frischen, leicht bitteren und oft grasigen Geschmack. Grüner Tee ist bekannt für seine gesundheitsfördernden Antioxidantien. Bei der Zubereitung von Grüntee ist zu beachten, dass der Tee mit Wasser um die 70 bis 80 grad zubereitet werden sollte, da der Tee ansonsten seine Aromen verliert und bitter wird. 

Grüntee


Weißer Tee

Herkunft: Weißer Tee hat seinen Ursprung in China in der Provinz Fujian. Der bekannteste weiße Tee, Bai Hao Yin Zhen wird auch als Weißhaar-Silbernadel bezeichnet und stammt aus der Provinz Fujian. Eine weitere sehr bekannte Sort ist der Pai Mu Tan (weiße Pfingstrose).  

Geschmack und Eigenschaften: Weißer Tee wird aus jungen Blättern und Knospen hergestellt, die nur minimal verarbeitet werden – hauptsächlich getrocknet. Weißer Tee wird nur leicht oxidiert, was bedeutet, dass der Oxidationsgrad zumeist bei circa 2 - 5% liegt. Dieser Tee zeichnet sich durch einen zarten, seidigen und süßlichen Geschmack mit floralen Untertönen aus. Die Farbe des Aufgusses ist hell und klar. Weißer Tee wird im Grunde so zubereitet wie Grüner Tee und wird auch mit circa 70 bis 80 Grad heißem Wasser aufgegossen. Richtig zubereitet können die Blätter des weißen Tee mehrmals aufgegossen werden. Weißer Tee in Bio-Qualität  

 

Weißtee

Gelber Tee

Herkunft: Gelber Tee ist sehr selten und es existieren limitierte Mengen. Die bekannteste Variante dieser seltenen Teesorte ist der Junshan Yinzhen. Dieser Tee wird auch "Silbernadel vom Berg Jun" genannt und kommt von der Insel Junshan die in der Provinz Hunan liegt.

Geschmack und Eigenschaften: Die Herstellung von gelbem Tee ähnelt der von grünem Tee, inkludiert jedoch einen zusätzlichen Schritt, das sogenannte "Gelbwerden" oder die „gelbe Versiegelung“, bei dem der Tee unter feuchtem Tuch nachfermentiert und nach drei Tagen in einer Pfanne behutsam erhitzt wird. Dadurch oxidiert er leicht und hat einen Oxidationsgrad von maximal 20%, weshalb der Tee zwischen weißem Tee und Oolong einzuordnen ist. Dieser Prozess verleiht dem Tee einen weicheren, weniger grasigen Geschmack als grünen Tee und sorgt für eine leicht gelbliche Tassenfarbe. Der gelbe Tee sollte auch mit Wasser von um die 80 grad zubereitet werden. Grundsätzlich eignet sich gelber Tee hervorragend für mehrere Aufgüsse. Es gilt aber zu beachten, dass sich die Ziehzeit mit jedem weiteren Aufguss etwas verlängert.

 

Gelber Tee

Oolong-Tee

Herkunft: Der Oolong-Tee ist eine traditionelle chinesische Teesorte und bedeutet "Schwarzer Drache". Dieser Tee stammt aus der Provinz Fujian und die Herstellung geht bis in die Ming-Dynastie (14. bis 17. Jahrhundert) zurück. Bekannte Sorten sind Tie Guan Yin und Da Hong Pao.

Geschmack und Eigenschaften: Oolong ist ein teilfermentierter Tee, dessen Oxidationsgrad zwischen dem von grünem und schwarzem Tee liegt.Je nach Sorte variiert der Oxidationsgrad zwischen 10% und 70%. Dies führt zu einer großen Vielfalt an Geschmacksprofilen, von süß und blumig bis hin zu reich und rauchig. Oolongs haben oft einen ausgeprägten Nachgeschmack, der als "Hui Gan" bekannt ist. Der entscheidende Schritt, der Oolong-Tee von anderen Teesorten unterscheidet, ist das kontrollierte Oxidieren. Die Blätter werden ruhen gelassen, wodurch die Enzyme in den Blättern mit Sauerstoff reagieren können. Die Dauer und Bedingungen dieser Phase bestimmen das Aroma, die Farbe und den Geschmack des fertigen Tees. Die Kunst des Teemeisters besteht darin, den genauen Zeitpunkt zu bestimmen, an dem der gewünschte Oxidationsgrad erreicht ist. Durch Erhitzen wird dann der Prozess gestoppt und so die Oxidationsenzyme inaktiviert. Verfeinert wird der Geschmack beim Oolong durch Rösten. Dieses Rösten kann teilweise Monate später nach dem Rollen der Blätter passieren. Oolong wird teilweise jahrelang gereift. 

Oolong Tee

Pu-Erh Tee

Herkunft: Pu-Erh stammt aus der Provinz Yunnan, die Region ist für seine fermentierten Tees bekannt. Die Region liegt im Grenzgebiet von China, Myanmar, Laos und Vietnam.

Geschmack und Eigenschaften: Pu-Erh Tee unterscheidet sich vom Schwarztee in der Hinsicht, dass Schwarztee oxidiert und Pu-Erh fermentiert wird. Es gibt zwei Hauptkategorien unterteilt: roher (Sheng) und gereifter (Shou) Pu-Erh. Die Unterscheidung liegt im Grad der Fermentation, die zum Teil jahre und Jahrezehnte lang andauern kann und den Tee lange haltbar macht. Roher Pu-Erh kann zunächst herb und adstringierend sein, entwickelt aber mit der Zeit einen reicheren Geschmack und Fruchtnoten. Gereifter Pu-Erh ist vollständig fermentiert und entwickelt eine sehr dunkle Farbe. So entfaltet sich ein weicher, angenehm süßer Geschmack, der zugleich erdige, mineralische und moosige Geschmacksnoten besitzt. Gereifter Pu-Erh Tee besitzt kaum noch Bitterstoffe, das bedeutet, dass der Tee im Vergleich zu anderen Teesorten auch länger ziehen kann.

Pu-Erh Tee

 

Roter Tee (Schwarzer Tee)

Herkunft: In China wird der Schwarztee als Roter Tee bezeichnet. Das liegt daran, dass in China die Farbe des Aufgusses den Namen bestimmt. sind in ganz China verbreitet, wobei bekannte Sorten wie Qimen (Keemun) aus der Provinz Anhui stammen.

Geschmack und Eigenschaften: Schwarzer/ Roter Tee wird vollständig oxidiert, was ihm eine dunklere Farbe und einen reichen, malzigen Geschmack verleiht. Der chinesische Schwarztee ist im Vergleich zum Schwarztee aus Indien recht selten und entwickeln eine feine an Honig erinnernde Süße, mit angenehmen Malzaromen. Chinesische Schwarztees lassen sich fast immer auch mehrfach aufgießen. Ganz allgemein kann man sagen: Im Gegensatz zu anderen Teesorten entwickelt roter Tee oft süße, fast schokoladenartige Noten. Schwarztee wird zu 100% oxidiert. Weitere Teesorten können Sie hier entdecken: Bio-Tee

 

Schwarztee

 

Eine Chronik des Tee - Wichtige Eckdaten in der Geschichte des Tee

Einer Chinesischen Legende zufolge fing alles an einem Frühlingsabend des Jahres 2737 vor Christi Geburt an. Der chinesische Kaiser Shen Nung, „der Sohn des Himmels“ kochte an diesem Abend Wasser unter einem Baum ab. Er tat das, um seinen Durst zu löschen. Während er das Wasser kochte, wehte ein leichter Wind und es fielen ein paar Blätter in den Topf. Daraufhin verfärbte sich das Wasser hellgrün und ein angenehmer Duft stieg aus dem dampfenden Kessel auf. Der Kaiser war mutig und probierte das Getränk. Der Kaiser empfand den  Geschmack als köstlich und fühlte sich erfrischt und belebt. Dieser Baum stellte sich als wilder Teebaum heraus, und so entdeckte der Kaiser Shen Nung den Tee.

Wie kam nun der Tee aus China nach Europa?

350 n.Chr: Erstmals wurde in einem Wörterbuch der Tee erfasst. Kuo Pu bezeichnete den Tee als „Tu“. Die Beschreibung bezeichnet den Tee als „Ein Getränk aus gekochten Blättern“.

476 n.Chr.: Der Tauschhandel brachte den Tee in weitere Regionen in den Westen Chinas und weitere Regionen entlang der Großen Mauer. Das waren die Nomaden aus Zentralasien, die so den Tee verbreiten.

620 – 907 n. Chr.: Diese Zeit wird als goldene Zeit des Tee bezeichnet. Besonders in der Tang Dynastie (620-907 n. Chr.). In dieser Dynastie wurde die Kunst der Teezubereitung und der Teeproduktion verfeinert und perfektioniert. Ebenso wurde Tee als kostbare Handelsware geschätzt und der Tee verbreitete sich allmählich in die Nachbarländern.

1368: In der Ming Dynastie wurde die Fermentation entdeckt und sorgte dafür, dass neue Teesorten wie Oolong und Schwarzer Tee und Pu-Erh Tee entstehen konnten.

1492: Eine technische Revolution, die erste Teekanne entstand in Yi-Xing

1610: Die Holländische Ostindische Kompanie wurde gegründet. Über den Seeweg gelangte durch sie der erste Grüntee aus Japan und der erste Schwarztee aus China nach Holland. Durch die damals noch lange Reise von über 6 Monaten verlor der Tee deutlich an Qualität.

1644: In diesem Jahr kam erstmals Tee nach England und besiegelte den dortigen Aufschwung.

1773: Die Briten, die den Teekonsum vorantrieben, brachten den Tee auch mit in die „Neue Welt“. Der Tee wurde schnell zu einem der meist importierten Handelsgüter. Das führte dazu, dass die britische Regierung den Tee in den Kolonien mit hohen Steuern belegte, dieses Ereignis wird als "Tea Act" bezeichnet. Das führte zu Protesten im ganzen Land. Am 16. Dezember 1773, als Reaktion auf den Tea Act und die wahrgenommene Ungerechtigkeit, organisierten sich die Kolonisten in Boston. Unter der Führung der Sons of Liberty, einer politischen Gruppe, die für die koloniale Unabhängigkeit eintrat, verkleideten mehrere Männer als Mohawk-Indianer und enterten die liegenden Schiffe der East India Company und warfen insgesamt 342 Kisten Tee über Bord. Dieser Akt, bekannt als 'Boston Tea Party', gilt als Auftakt zum amerikanischen Unabhängigkeitskrieg zwei Jahre später. Die "Boston Tea Party" gilt als symbolischer Akt des Widerstands gegen die Unterdrückung durch die britische Regierung.


1848: Robert Fortun wurde beauftragt Teepflanzen zu beschaffen und die Monopolstellung der Chinesen zu brechen. So verschiffte Robert Fortune über 20000 Stecklinge und Sämlinge von Teepflanzen nach Indien. So entstanden in Indien neue Anbaugebiete für Tee, der zu einer Konkurrenzsituation führte. Robert Fortune entdeckte als erster Europäer dass Grüner Tee und Schwarzer Tee aus derselben Pflanze hergestellt wurden.


1908-1945: Erst in diesem Zeitraum wurde Tee in Europa populärer. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs war Tee dennoch ein Luxusprodukt. Insbesondere in Großbritannien wurde Tee von den höheren Schichten als Statussymbol angesehen.

1945-1960: Tee begann immer günstiger und günstiger zu werden. Der kommerzielle Anbau wurde zu einer Massenproduktion und durch den wirtschaftlichen Aufschwung wurde der Tee in Europa für die breite Masse erschwinglich. Die Angebotsvielfalt stieg und es wurden auch Teemischungen immer beliebter, aber auch Früchte- und Kräutertees.

2001: Besiegelte den Aufstieg von Fair Trade und Bio-Tee. So erlangten Fair-Trade-Zertifizierungen und der Fokus auf biologisch angebauten Tee zunehmende Aufmerksamkeit. Organisationen wie Fairtrade International erweiterten ihre Bemühungen, um Teebauern bessere Handelsbedingungen zu bieten und den Verbrauchern die Möglichkeit zu geben, mit ihrem Kauf nachhaltige Praktiken zu unterstützen. Dies markiert einen signifikanten Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit und ethischem Bewusstsein in der Teeindustrie.

2005: Der Beginn des Siegeszug von Matcha und gesundheitsfördernden Tees.
In Japan schon lange bekannt, wurde Matcha mehr und mehr auch außerhalb des Landes bekannt. Dieser Popularitätsschub war angetrieben durch ein wachsendes Bewusstsein für eine gesündere Ernährung. So wird Matcha eine gesundheitlich fördernde Wirkung zugesagt. Matcha ist ein fein gemahlenes Grünteepulver.

 2018: Verpflichtung zu umweltfreundlichen Verpackungen und Anbauweisen. Auch beim Anbau von Tee wurde der Fokus auf die Nachhaltigkeit gelegt. Viele Teeunternehmen reagierten auf das wachsende Umweltbewusstsein der Verbraucher mit der Ankündigung, ihre Produktions- und Verpackungsmethoden zu überarbeiten, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Ein Schritt war der kompostierbare Teebeutel. Weiterhin wurde eine Reduzierung von Plastik in Verpackungen angestrebt. Auch der biologische Anbau wurde gefördert, sowie der Schutz der Biodiversität. Durch den Verzicht auf chemische Düngemittel und Pestizide trugen diese Praktiken zur Erhaltung sauberer Wasserquellen und gesunder Bodenbedingungen bei. Das markierte auch eine deutliche Zunahme in der Anzahl der Teeplantagen und -marken, die Zertifizierungen wie Rainforest Alliance, Fair Trade und Organic erwarben. So wurde es Verbrauchern ermöglicht sich beim Tee bewusster zu entscheiden.

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